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Boden gut machen

Pressemitteilung |

18. August 2022

Durch die Speicherung von CO2 im Boden, hoffen Experten dem Klimawandel begegnen zu können. Um die Effizienz von Maßnahmen des Carbon Farmings zu bestimmen, fehlen aber noch transparente Messmethoden und Standards. Eine neu gegründete Initiative will hier Abhilfe schaffen. Mit maßgeblicher finanzieller Förderung und inhaltlicher Begleitung durch die Landwirtschaftliche Rentenbank haben die K+S Aktiengesellschaft und das Agritech Unternehmen Klim ein DIN-Standardisierungsverfahren zur Kohlenstoffspeicherung im Boden auf den Weg gebracht – die DIN SPEC 3609. Bei einer Veranstaltung am 2. August 2022 stimmten unter Leitung des Deutschen Instituts für Normung (DIN) 17 deutsche Unternehmen, Verbände und wissenschaftliche Institutionen dem Geschäftsplan zur Formierung eines entsprechenden Konsortiums zu.

Die Landwirtschaft ist vom Klimawandel stark betroffen. Zugleich ist sie allein in Deutschland für sieben Prozent der Treibhausgase verantwortlich, weltweit sogar für ein Viertel. Durch veränderte Fruchtfolgen, alternative Bewirtschaftungsmethoden oder eine schonende Bodenbearbeitung kann jedoch CO2 aus der Atmosphäre als Kohlenstoff in und auf Böden gespeichert werden. Fachleute bezeichnen dies als Carbon Farming. Dass diese Potenziale mehr genutzt werden müssen, um nationale und internationale Klimaziele zu erreichen, darin sind sich Experten einig.

Langfristig könnte Deutschland durch Maßnahmen des Carbon Farmings Schätzungen zufolge über zehn Millionen Tonnen Kohlenstoff in mineralischen Böden speichern. Verbindliche Regeln zur Bewertung und Quantifizierung des organischen Humusaufbaus und der Treibhausgasemissionsveränderung aus einer angepassten Bewirtschaftungsweise in und auf landwirtschaftlich genutzten Böden gibt es jedoch bisher kaum. Transparente Methoden sind allerdings die Voraussetzung, um Kohlenstoffbindungsleistungen über einen Marktmechanismus zu regeln. Landwirte, die sich innovativ und wirtschaftlich zukunftsfähig ausrichten, hätten damit einen Anreiz Carbon Farming als Geschäftsmodell zu nutzen.

„Unsere klare Zielsetzung ist es, in den nächsten sechs Monaten das Regelwerk vollständig zu verabschieden“, sagt die Leiterin des Konsortiums, Jessica Berneburg-Wächter. „Mit dem Regelwerk wollen wir uns dann in den Willensbildungsprozess der EU einbringen.“ Bis Ende des Jahres will die EU-Kommission einen Vorschlag für einen Rechtsrahmen zum Carbon Farming vorlegen.

 

 

Über die Landwirtschaftliche Rentenbank:
„Die Landwirtschaftliche Rentenbank ist die deutsche Förderbank für die Agrarwirtschaft und den ländlichen Raum. Sie ist eine bundesunmittelbare Anstalt des öffentlichen Rechts, deren Grundkapital von der Land- und Forstwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland aufgebracht wurde. Der Förderauftrag der Rentenbank ist ganzheitlich. Neben der Förderung der Land- und Forstwirtschaft sowie der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette schließt er den Ausbau erneuerbarer Energien ebenso ein wie die Förderung der Bioökonomie. Auch privates Engagement und öffentliche Investitionen im ländlichen Raum unterstützt die Rentenbank. Besonderes Gewicht liegt auf der Innovationsförderung. Sie reicht von der Forschung und Entwicklung an Hochschulen über die Frühfinanzierung junger agrarnaher Start-ups bis hin zur Markt- und Praxiseinführung neuer Technologien und Produkte. Die Förderinstrumente der Rentenbank sind Zuschüsse, Nachrangdarlehen und Programmkredite. Die Programmkredite vergibt die Rentenbank über die Hausbanken der Endkreditnehmer. Ihr Fördergeschäft refinanziert die Rentenbank an den Kapitalmärkten durch die Emission von Wertpapieren und die Aufnahme von Darlehen.“
Pressekontakt: Christian Pohl, Tel.: +49 (0)69 2107-376, pohl@rentenbank.de

 

Über Klim:
Das deutsche Impact Startup Klim schafft eine gemeinsame Bewegung mit Landwirt:innen, Lebensmittelunternehmen und Verbraucher:innen, um die Regenerative Landwirtschaft schnellstmöglich zu verbreiten, CO₂-Emissionen nachhaltig zu reduzieren und somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die digitale Klim Plattform bietet Landwirtschaftsbetrieben Dokumentations- und Finanzierungsmöglichkeiten sowie den Zugang zu Wissen und einer Community. Lebensmittelunternehmen erhalten dadurch die Möglichkeit, ihre Lieferketten zukunftssicher und klimafreundlich zu gestalten und Verbraucher:innen können mit dem Kauf von Produkten mit dem Klim Label ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Klim GmbH wurde im Jahr 2020 mit der Vision für eine klimapositive Landwirtschaft von Dr. Robert Gerlach, Nina Mannheimer und Adiv Maimon in Berlin gegründet.
Pressekontakt: Daniela Unsin, Tel: 0170 5977321, daniela@klim.eco 

Über K+S:
Wir leisten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag: Landwirten helfen wir bei der Sicherung der Welternährung. Mit unseren Produkten halten wir zahlreiche Industrien am Laufen. Wir bereichern das tägliche Leben von Konsumenten und sorgen für Sicherheit im Winter. Mit rund 11.000 Mitarbeitern, Produktionsstätten auf zwei Kontinenten und einem weltweiten Vertriebsnetz sind wir ein verlässlicher Partner für unsere Kunden. Gleichzeitig richten wir uns neu aus: Wir setzen noch stärker als bisher auf Düngemittel und Spezialitäten. Wir werden schlanker, kosteneffizienter, digitaler und leistungsorientierter. Auf einer soliden finanziellen Basis erschließen wir uns neue Märkte und Geschäftsmodelle. Wir bekennen uns zu unserer gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung in allen Regionen, in denen wir tätig sind. Erfahren Sie mehr über K+S unter www.kpluss.com.
Pressekontakt: Ole Richert, Tel: 0561 9301-1424, ole.richert@k-plus-s.com