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Förderstory: Gemüsebau Steiner

wärme, die früchte trägt

wärme, die früchte trägt

Wirtschaftlich unabhängig und klimaneutral dank Geothermie

Wolfgang Steiner ist Gemüsebauer im großen Stil. Seine Unternehmen „Gemüsebau Steiner“ und „BIOhof Kirchweidach“ produzieren auf über 35 Hektar unter anderem Paprika, Tomaten und Erdbeeren. Seit Kurzem ist er auch noch Betreiber eines eigenen Geothermie-Kraftwerkes. Und beides passt richtig gut zusammen!

Wolfgang und seine Familie hatten bei der Gründung ihres Unternehmens im Jahr 2014 eine Vision: Wohlschmeckendes Gemüse nachhaltig in Bayern anzubauen und mit heimischer Wertschöpfungskette zu vertreiben. Aber der Gemüsebau unter Glas erfordert sehr viel Energie. Außerdem kommen Öl und Gas meist von sehr weit her. Für den Unternehmer ein riskanter Faktor: „Wir haben jährlich einen Energiebedarf von 90.000 MWh. Bei einem unsicheren Energiemarkt ist das ein wirtschaftliches Risiko. Wir haben uns daher früh die Frage gestellt, wie wir dauerhaft genug Wärme erzeugen können, um auch in Zukunft unabhängig zu bleiben?“

Pionierarbeit mit Unterstützung der Familie

Am Ende blieb nur eine wirklich sinnvolle Option: Die Energie selbst zu erzeugen. Erste Versuche mit Photovoltaik gaben nicht genug Wärme her, und so entstand die Idee, eine eigene Geothermie-Anlage zu bauen. „Mein Vater hat immer gesagt, wenn man die Möglichkeit hat, einen Beitrag zu Klimaschutz und Energiewende zu leisten, dann muss man das einfach machen. Also haben wir es angepackt. Das war schon eine irre Erfahrung.“

ProgrammkreditEnergie vom Land

Mit unserem Förderprogramm „Energie vom Land" finanzieren wir Investitionen in die Erzeugung, Speicherung und Verteilung erneuerbarer Energien.

Zum Förderprogramm

Ein Bauprojekt der Superlative mit
den richtigen Partnern

Zunächst musste eine geeignete Stelle für die Bohrung gesucht werden. Fündig wurde man etwa vier Kilometer von Steiners Betrieb entfernt. Mit einem hoch spezialisierten Verfahren wurde 3000 Meter in die Tiefe gebohrt, um die dort liegenden Heißwasservorkommen zu erreichen. Schließlich wurden Betrieb und Bohrstandort mit einer 12 Kilometer langen Fernwärmeleitung verbunden, um das heiße Wasser zu den Gewächshäusern und wieder zurück zu leiten. Die Bauarbeiten dauerten zwei Jahre.

Ein Vorhaben dieser Größe unternimmt man wahrscheinlich nur einmal im Leben. Um so wichtiger waren Planung und die richtigen Wegbegleiter. „Alleine hätten wir das nicht geschafft,“ sagt Steiner. „Aber wir hatten starke Partner an unserer Seite. Einer davon war die Rentenbank mit ihrem Förderprogramm „Energie vom Land.“

Inzwischen fließt jeden Tag Wärme vom Bohrstandort in Steiners Gewächshäuser. Die Quelle ist praktisch unerschöpflich. Und das Beste: Mittlerweile versorgt Steiners Geothermie nicht nur seinen Betrieb mit Fernwärme, sondern auch 400 Haushalte im benachbarten Kirchweihdach. Und ab 2027 werden noch mehr Haushalte dazu kommen. Ein Infrastrukturprojekt, von dem nicht nur Steiner, sondern auch die Region profitiert. Steiner blickt optimistisch in die Zukunft. Sein Mut hat sich ausgezahlt.

Seine riesigen Gewächshäuser heizt Wolfgang Steiner CO2-neutral und aus eigener Wärmequelle.

Durch die Leitungen am Boden der Gewächshäuser fließt heißes Wasser aus Steiners Geothermieanlage und lässt unter anderem Erdbeeren das ganze Jahr wachsen.

In 50 Jahren
kühlt eine Geothermiequelle maximal um 1 Grad aus. Durch die Nutzung wird das Ökosystem nicht gestört.

„Gemüsebau Steiner“ und „BIOhof Kirchweidach“ beschäftigen rund 300 Menschen.

Konsequente regionale Wertschöpfungskette: Gemüse aus Bayern, für Bayern, produziert mit Energie aus Bayern.

Steiner ist mit seiner Geothermieanlage noch Pionier unter den Gemüsebauern. Sein Mut hat sich schon jetzt ausgezahlt. Ihm steht sogar mehr Energie zu Verfügung als er benötigt.

Für eine Erdwärmebohrung braucht es großes Gerät und starke Partner. Die Rentenbank hat das Projekt im Rahmen des Förderprogrammes „Energie vom Land“ gefördert.

Unter Steiners Gewächshäusern enden sechs Kilometer lange Fernwärmeleitungen, durch die das heiße Wasser geleitet wird.

Von der Geothermie profitiert auch der Nachbarort Kirchweihdach. Bereits 400 Haushalte werden mit Fernwärme versorgt.

Nach der Bohrung ist es am Bohrloch ruhig geworden. Die Bohrstelle verrät nichts darüber, dass es hier 3000 Meter in die Erde geht.