Navigation und Service der Landwirtschaftlichen Rentenbank

Springe direkt zu:

Willkommen im Pressebereich

Studie zum freiwilligen Kohlenstoffmarkt: Steigende Kaufbereitschaft für Waldprojekte in Deutschland

Pressemitteilung |

21. Dezember 2023

Frankfurt. Für Waldprojekte in Deutschland zeigen Unternehmen in Deutschland eine steigende Kaufbereitschaft auf dem freiwilligen Kohlenstoffmarkt. Dabei steht die Qualität der Projekte im Mittelpunkt. Das ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Studie der Landwirtschaftlichen Rentenbank. Befragt wurden 134 Unternehmen in Deutschland.

2023-12-21 PI_Studie zum freiwilligen Kohlenstoffmarkt

Durch die finanzielle Unterstützung von Projekten des natürlichen Klimaschutzes über den freiwilligen Kohlenstoffmarkt (Voluntary Carbon Market, kurz VCM) können Unternehmen freiwillig und außerhalb ihrer Lieferketten zum Schutz der Natur und der Begrenzung des Klimawandels beitragen. Lediglich 38 Prozent der im Rahmen der Studie befragten Unternehmen sind aktuell auf dem freiwilligen Kohlenstoffmarkt aktiv oder planen ein Engagement in den kommenden drei Jahren.

Kritisch sehen die Befragten insbesondere die Unübersichtlichkeit des Angebots sowie die Gefahren der doppelten Inanspruchnahme der entstehenden Klimaleistungen. Um ein solches „Double Claiming“ zwischen Waldbesitzern bzw. Projektsponsoren einerseits und der nationalen Anrechnung in öffentlichen Klimainventaren andererseits zu verhindern, werden Kohlenstoffzertifikate aus Deutschland aktuell nicht zur Kompensation von Emissionen genutzt. Zudem fürchten die Unternehmen etwaige Risiken aufgrund mangelnder Projektqualität.


Qualität erhöht Kaufbereitschaft

Waldprojekte gehören zu den beliebtesten Projekten. 75 Prozent der befragten Unternehmen, die bereits im VCM aktiv sind, haben schon einmal ein Waldprojekt unterstützt. 50 Prozent aller befragten Unternehmen möchten ihr Engagement in dem Bereich in den kommenden zwei bis drei Jahren ausweiten. Laut Studie stehen insbesondere Waldprojekte in Deutschland für eine bessere Überprüfbarkeit der Projektqualität. Entsprechend würden knapp 39 Prozent der Befragten Deutschland als Projektstandort bevorzugen. Dies spiegelt sich auch in der Zahlungsbereitschaft wieder. Unter denjenigen, die aktiv auf dem Markt sind oder dies in den kommenden zwei bis drei Jahren werden wollen, erhalten die Preisspannen zwischen 20 bis 29 Euro sowie größer als 40 Euro pro Tonne CO2-Äquivalent die größte Zustimmung.


Studie identifiziert weitere Stellschrauben

Die Studie unterstreicht zudem den Bedarf an einer digitalen Plattform, um die Übersichtlichkeit des Angebots im Bereich der Projekte zu erhöhen. So geben 58 Prozent der Unternehmen, die neu in den Markt einsteigen wollen, an, eine solche Plattform als Informationsquelle nutzen zu wollen. Als möglichen Lösungsansatz zum „Double Claiming“ zeigt die Studie die sogenannten „Alternativen Claims“ auf. Hier stehen bei Projekten weniger die CO2-Wirkung als vielmehr die Ökosystemleistungen als Ganzes im Mittelpunkt.

„Die Studie zeigt ein großes Potenzial von Waldprojekten in Deutschland für den freiwilligen Kohlenstoffmarkt. Gleichzeitig wird deutlich, an welchen Stellschrauben wir drehen müssen, um den Kohlenstoffmarkt für Unternehmen noch attraktiver zu gestalten und private Investitionen für den Erhalt und Wiederaufbau von Ökosystemen zu mobilisieren“, so Dietmar Ilg, Mitglied des Vorstands der Landwirtschaftlichen Rentenbank.


Über die Studie

Ziel der Studie ist die Schaffung einer Marktübersicht zur Kaufbereitschaft sowie die Analyse von Herausforderungen und Chancen, die sich auf dem freiwilligen Kohlenstoffmarkt für Unternehmen ergeben. Darüber hinaus werden Lösungsmöglichkeiten aus Sicht der befragten Unternehmen erörtert. Im Rahmen der Studie wurden 134 Unternehmen aller Branchen in Deutschland im Frühjahr 2023 in einer computergestützten telefonischen Umfrage zu ihren Aktivitäten und zum Meinungsbild im Zusammenhang mit dem VCM befragt. Die Studie finden Sie unter folgendem Link: https://www.rentenbank.de/studie-freiwilliger-kohlenstoffmarkt  

 

Hintergrund:

Die Landwirtschaftliche Rentenbank ist die deutsche Förderbank für die Agrarwirtschaft und den ländlichen Raum. Der Förderauftrag schließt neben der Land- und Forstwirtschaft sowie der gesamten Wertschöpfungskette Lebensmittel den Ausbau erneuerbarer Energien ebenso ein wie die Förderung der Bioökonomie. Besonderes Gewicht liegt auf der Innovationsförderung. Sie reicht von der Forschung und Entwicklung an Hochschulen über die Start-up-Förderung bis hin zur Markt- und Praxiseinführung neuer Technologien und Produkte. Die Förderinstrumente der Rentenbank sind Zuschüsse und Programmkredite. Die Programmkredite werden wettbewerbsneutral über die Hausbanken der Endkreditnehmer vergeben. Die Rentenbank refinanziert Banken, Sparkassen und Gebietskörperschaften mit Bezug zum ländlichen Raum. Die Bank ist eine bundesunmittelbare Anstalt des öffentlichen Rechts, deren Grundkapital von der Land- und Forstwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland aufgebracht wurde. Sie unterliegt dem KWG und wird von der BaFin und der Bundesbank beaufsichtigt. Die Förderbank refinanziert sich an den Finanzmärkten und gehört zu den wenigen Triple-A-Adressen Deutschlands.

Diese Pressemitteilung enthält bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf gegenwärtigen Erwartungen, Annahmen, Vermutungen und Prognosen des Vorstands sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen basieren. Hierbei handelt es sich insbesondere um Aussagen hinsichtlich unserer Pläne, Geschäftsstrategien und -aussichten. Wörter wie "erwarten", "antizipieren", "beabsichtigen", "planen", "glauben", "anstreben", "schätzen" und ähnliche Begriffe kennzeichnen solche zukunftsgerichteten Aussagen. Diese Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen zu verstehen, sondern sie sind vielmehr von Faktoren abhängig, die Risiken und Unwägbarkeiten beinhalten und auf Annahmen beruhen, die sich ggf. als unrichtig erweisen. Sofern keine anders lautenden gesetzlichen Bestimmungen bestehen, können wir keine Verpflichtung zur Aktualisierung der zukunftsgerichteten Aussagen nach Veröffentlichung dieser Information übernehmen.